Bandbreitendrossel bald auch für Bestandskunden

Mittlerweile mehren sich die Gerüchte, daß nun auch die Bestandskunden der Telekom bis 2016 nach und nach mit neuen IP Verträgen, in denen die geplante Drosselung enthalten ist, ausgestattet werden sollen. Die Telekom antwortete auf Fragen bisher eher ausweichend und dementierte diese Gerüchte nicht.

Die bisherigen analogen und ISDN Anschlüsse sollen bis 2016 auf die VOIP-Technologie umgestellt werden. Dabei kann es passieren, daß auch Bestandskunden einen neuen Vertrag bekommen. Altkunden können sich allerdings dann nicht mehr auf die Regelungen von vor dem 2. Mai 2013 berufen. Mit diesem Trick würde die Telekom aus 12 Millionen Altkunden eins zu eins 12 Millionen Neukunden machen. Jens Matheuszik vom Pottblog wurde mitgeteilt, dass die allermeisten Kunden von einer Umstellung nichts merken würden, weil sie das geplante Limit nicht überschreiten. Wer das Limit überschreitet, müsste wie im Mobilfunkbereich mehr Volumen nachbuchen.

Wer keine Drossel für den DSL Anschluss haben möchte, wechselt zu einem privaten, regionalen Anbieter, die keine Drosselung planen. Aber wer weiß schon, wie die Konkurenz der Telekom auf die Drossel reagiert, ob man da soetwas einführt oder nicht.

Der Rosa Riese gab bekannt, viele Kunden würden das neue Limit nicht bemerken. In der freien Presse vom Samstag, dem 27. April 2013 habe ich von Torsten Gerpott, einem Professor der Telekommunikationswirtschaft geslesen, der folgendes sagte (ich zitiere):

„Nur wenn sie den ganzen Tag Filme herunterladen, kommen Sie drüber.“

Damit sind die 75 GB eines 16Mbit Anschlusses der Telekom gemeint. Weiterhin hieß es:

Nach seinen Berechnungen reicht das Inklusivvolumen aus, um zwei Filme in normaler Bildqualität aus dem Netz zu holen – jeden Tag.

Was heißt normale Bildqualität? Die alte PAL Qualität aus der vor-High Definition Ära betrug 720 × 576 Pixel. Ein Film in dieser Auflösung belegt je nach Länge 3 bis 6 GB. Dann gibt es High Definition in zwei Qualitäten. Die niedrigere Auflösung mit 1280 × 720 wird von den öffentlich rechtlichen Sendern ausgestrahlt. Hier bewegen sich die Filme in normaler Länge zwischen 10 und 15 GB pro Film versteht sich. Full HD hat eine Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten. Hier bewegen wir uns um die 25 GB pro Film. In naher Zukunft werden Filme schon in 4k Qualität ausgeliefert, Geräte um solches Material zu sehen, gibt es schon. Auflösungen von 3840 × 2160 Pixeln und 4096 × 2304 Pixeln werden hier angepeilt. 4k ist rechnerisch das Vierfache von Full HD und ist mit ca 100 GB pro Film anzurechnen.

Ich denke der kleine Exkurs beweißt uns, daß auch gebildete Menschen ab und an mal einen Taschenrechner zur Hand nehmen sollten und ihre Behauptungen vorher durchrechnen.

Links

  1. Pottblog
  2. Chip- Vertragstrick für die Drossel

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